Fragen und Antworten

Veloroute – was heißt das?
Velorouten heißen die 14 so genannten Radvorrangrouten, die Münster und das Umland verbinden. Sie erfüllen, wenn sie fertiggebaut sind, sehr genau definierte Mindeststandards, so dass die Radler sicher, komfortabel und möglichst störungsfrei zwischen Heimatort und Ziel pendeln können. Velorouten sind also typische Alltagsrouten: bequem, jedoch keine Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Warum sind die Streckenverläufe nicht gerade und direkt?
Die Velorouten setzen auf dem vorhandenen Radwegenetz auf. Sie folgen den Alltagswegen, die es immer schon gab, und verleihen diesen Strecken mehr Bedeutung und Komfort. Wohngebiete werden extra mit eingebunden, Zubringer und Querverbindungen mitgeplant. Daher macht z.B. die Veloroute zwischen Telgte und Münster den Schlenker über Handorf, weil von Handorf viele Menschen zur Arbeit nach Münster radeln.

Was unterscheidet Velorouten von Radschnellwegen?
Radschnellwege sind quasi die Autobahnen unter den Radwegen, die Velorouten geben sich mit etwas weniger zufrieden: 3 statt 4 Meter Breite, deutlich weniger Planungsaufwand, etwa halb so hohe Kosten. Damit können Velorouten viel schneller Wirklichkeit werden, und das ehrgeizige Ziel eines 218 Kilometer langen Velorouten-Netzes ergänzt durch zahlreiche Zubringer und Tangenten bleibt realistisch.

Warum wird immer stückchenweise gebaut?
Die Strecken sind unterschiedlich weit in punkto Planung und Ausbau. Da es nicht um Neubau sondern in erster Linie um Ausbau der Radwege geht, wird dort gebaut, wo es gerade Sinn macht oder weil die Straße zur Fahrradstraße wird, weil es im Kontext der jeweiligen Kommune Sinn macht, oder weil vielleicht sowieso die Kreisstraße dran ist. Das ist ein durch und durch pragmatischer Ansatz, damit der Ausbau unterm Strich schneller vonstatten geht.

Velorouten an Kitas und Schulen – ist das nicht gefährlich?
Velorouten zielen auf entspanntes Fahren, sie sind keine Autobahnen. Sie bilden stattdessen die Alltagswege der Menschen ab, und wenn dann Eltern morgens auf dem Weg zur Arbeit ihre Kinder in die Grundschule begleiten können, macht das das Leben ein Stück einfacher. Natürlich hat die Sicherheit bei der Planung der Strecken einen hohen Wert. Die Routen müssen breit genug sein, damit riskante Begegnungen gar nicht erst stattfinden. Dabei ist nicht auszuschliesen, dass beidseitiges Parken entlang der Straßen innerorts nicht überall mehr möglich sein wird.

Entlang der Velorouten fallen Parkplätze weg. Das ist doch eine Zumutung!
Wir brauchen eine intelligente Neuaufteilung der Stadt- und Verkehrsräume die allen Nutzungsansprüchen gerecht werden kann. Ja, mit den Velorouten wird den schwächeren Verkehrsteilnehmern, den Radlern und Fußgängern, mehr Raum eingeräumt. Da müssen die Autos an vielen Stellen hintenanstehen. Letztlich gilt es für alle Verkehrsteilnehmer einen sicheren Rahmen zu schaffen und die Lebensqualität in der Stadtregion zu verbessern.