Velorouten schlagen Wellen im Münsterland
Positionspapier zu münsterlandweitem Velorouten-Netz
Das Fahrrad gehört zum Münsterland und ist ein traditionell bedeutendes Verkehrsmittel der Region. Dies gilt nicht nur mit Blick auf Freizeitverkehr und Radtourismus, sondern auch für die Alltagsmobilität. Radfahren hat im Münsterland Tradition und ist gelebte Mobilitätskultur. Mit der stetig zunehmenden Verbreitung von E-Bikes eröffnen sich neue Möglichkeiten für das Fahrrad auch auf längeren Strecken als Alternative zum PKW. Damit diese Chance für eine umweltfreundlichere Mobilität optimal genutzt werden kann, muss die Radverkehrsinfrastruktur auf mehr und vor allem schnelleren Fahrradverkehr ausgerichtet und weiter ausgebaut werden. Was dafür nötig ist, haben die vier Münsterlandkreise, die Stadt Münster und die Stadtregion Münster in ihrem gemeinsamen Positionspapier zusammengestellt.
Für den Ausbau der Velorouten im Münsterland setzen sich die vier Landräte und der Oberbürgermeister ein. „Es muss alles dafür getan werden, die Verkehrsverbindungen zwischen Stadt und Land zu erhalten und zu modernisieren“, sagte Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorfs und Sprecher der Fünf. „Es gibt keine stärkere Fahrradregion in Nordrhein-Westfalen als das Münsterland. Bei uns werden inzwischen 25 Prozent aller Wege mit dem Rad erledigt. Das wollen und können wir steigern durch den weiteren Netzausbau für schnellere Fahrradmobilität im Alltagsverkehr“, so Gericke.
Er hat gemeinsam mit seinen Landratskollegen Dr. Martin Sommer (Kreis Steinfurt), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld), Dr. Kai Zwicker (Kreis Borken) und Oberbürgermeister Markus Lewe (Stadt Münster) die Münsterland-Position beschrieben und Regierungspräsidentin Dorothee Feller überreicht. Darin fordern die Fünf einen Schulterschluss zwischen Stadt und Land und begrüßen die Initiativen des Landes Nordrhein-Westfalen, den Radverkehr zu stärken. Dazu gehört das im November vom Landtag beschlossene Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz NRW mit einem landesweiten Radvorrangnetz. „Daran arbeiten wir unter dem Stichwort Velorouten bereits im engen Schulterschluss der Münsterlandkreise mit der Stadt Münster und der Stadtregion Münster“, so Gericke.
Nach den Worten von Oberbürgermeister Lewe ist der Pendlerverkehr die zentrale Herausforderung. „Deshalb profitiert Münster als Oberzentrum des Münsterlandes von den Velorouten, die ein entscheidender Beitrag zur Verkehrswende sind. Denn ich bin überzeugt, dass die Velorouten viele Menschen animieren werden, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen.“ Vor allem an Bundes- und Landesstraßen müsse der Radwegebau in enger Abstimmung zwischen den Kommunen und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW weiter vorangetrieben werden.
Die Stadtregion Münster hat bereits Erfahrungen gesammelt. Hier sind insgesamt 14 Velorouten geplant und streckenweise bereits realisiert, um für die Verbindung zwischen umliegenden Städten, Gemeinden und Ortsteilen und der Innenstadt Münsters eine echte Alternative zum Auto zu schaffen. „Ich freue mich sehr, dass es uns in der Stadtregion gelungen ist, in Zusammenarbeit mit allen Kommunen die Velorouten als eine überzeugende gemeinsame Antwort auf die wachsenden Mobilitätsbedürfnisse zu entwickeln“, sagt Sebastian Seidel, Bürgermeister der Gemeinde Everswinkel und aktuell Vorsitzender der Stadtregion Münster. Er ergänzt: „Es freut mich, dass die Initiative nunmehr in der gesamten Region aufgegriffen wird und dass sich die Region insgesamt mit dem Positionspapier für eine stärkere Unterstützung der Velorouten in der Region durch das Land einsetzt.“